~*Die Valar*~


(Quenya: Mächte)

Die Valar, sieben männliche (Valar) und sieben weibliche (Valier) Wesen, waren die vierzehn Größten der Ainur (ohne Melkor), die von Manwe und Varda regiert wurden. Sie entschieden sich, in Ea einzutreten um das Gesicht Ilúvatars zu erfüllen. Die Valar nahmen in Ea physische Gestalt an (Fana), die von majestätischer und großer Schönheit war, obwohl sie eigentlich aus reinem Geist bestanden.

Dort schufen die Valar ein Gleichgewicht zwischen den Substanzen, obwohl das Gefüge Ardas von Melkor durcheinander gebracht worden war. So wandten sie ihre Aufmerksamkeit Licht und Wachstum zu. Sie schufen zwei Leuchten - der Frühling in Ardas begann - und ließen sich auf Almaren nieder, das wieder durch Melkors Hand vernichtet wurde, indem er die Lampen umstürzte und Almaren verwüstete. Danach zogen sie sich nach Aman zurück, wo sie als Grenzwall die Pelóri auftürmten, Valinor errichteten und die Zwei Bäume schufen, die ihr Reich erhellten.

Varda traf Vorbereitungen für das bevorstehende Erwachen der Kinder Ilúvatars, Mittelerde hingegen lag noch im Schlaf Yavannas. Um die bereits erwachten Elben zu schützen und nach Aman zu bringen, setzten sie Melkor gefangen. Niemals hätten sie sich das vorher getraut, in der Angst, dass die Austragung eines solchen Konfliktes die unbekannte Stätte zerstören könnte, wo die Kinder Ilúvatars schliefen. Einige der Valar hatten wohll Bedenken, doch Arda schien sich nach der Schlacht der Mächte und der Großen Wanderung nun endlich sicher zu sein.

Leider begriff Manwe in seiner Güte die Bösartigkeit Melkors nicht, und so mussten die Valar bei der Vergiftung der Zwei Bäume und der Revolte Noldors zusehen. Doch sie wollten diese Niederlage nicht einfach so hinnehmen und dem Bösen den Sieg gönnen, daher schufen sie Sonne und Mond um Melkor zu schwächen, gleichzeitig aber die Herzen der Elben und nun ebenfalls erwachten Menschen zu stärken.

In den fünfhundert Jahren der Kriege von Beleriand konnten die Valar nicht eingreifen, sie fühlten sich machtlos, denn der Eid Feanors hatte den Willen Ilúvatars beschworen, und die Valar konnten somit das Schicksal seiner Kinder nicht in ganzem Umfang erfassen. Doch das Mitleid in ihnen versetzte von Zeit zu Zeit Berge: Die Freilassung von Beren und Lúthien aus den Häusern der Toten durch Mandos und Ulmos Lenkung von Tuors Lebensweg führten schließlich zu Earendils Fahrt nach Aman mit dem Silmaril. Erst ab diesem Zeitpunkt, als die Edain und die Eldar praktisch ausgelöst worden waren, ohne Verlust an Würde oder an Ehrerbietung für die Valar und Ilúvatars, und als ihre Vertreter endlich bereit waren, einen Silmaril zu opfern, schien für die Valar der richtige Zeitpunkt gekommen um zu handeln und so vernichtete das Heer von Valinor in der Großen Schlacht die Horden Morgoths und er wurde aus Ea verstoßen.

Am Ende der Erstens Zeitalters veranlassten die Valar die Bewahrung des Lichts und die Sorge um die Kinder Ilúvatars dazu, das Silmaril Earendils als Stern an den Himmel zu setzen. Die Edain wurden mit Elenna belohnt und den Verbannten wurde vergeben (Galadriel aber blieb entweder davon ausgenommen oder aber sie hatte die Vergebung zurückgewiesen). Durch Elenna, kamen die Valar in die nächste Krise. Im Jahre 3319 Z.Z. griff Ar-Pharazôn von Númenor, den Sauron verführte, Valinor an. Während die Valar daraufhin ihr Wächteramt vorübergehend niederlegten, zerstörte Eru Númenor und änderte den Bau der Welt. Sauron selbst aber überlebte bis ins Dritte Zeitalter. Deshalb entsandten die Valar um das Jahr 1000 D.Z. die Istari nach Mittelerde - Maiar, welche dort in Menschengestalt erschienen. Leider erwies sich auch hier die Weisheit Manwes als begrenzt, denn die Istari verfielen den Verlockungen Mittelerdes und gerieten vom Weg ab - nur einer widerstand: Olórin, der in den Hallen Miennas Mitleid gelernt hatte und den Menschen schließlich half, durch ihren Opfermut Sauron im Ringkrieg niederzuwerfen und das Böse zu besiegen.

Die Rolle der Valar ist ab hier ungewiss, da die Vision vor diesem Punkt endete. Sie mischen sich nur nicht mehr augenscheinlich in die Belange der Menschen ein.

Es ist noch zu erwähnen, dass die Valar eigentlich nur Hüter und Ordner von Ea waren. Deshalb erschienen sie in all ihren Handlungen oft forschend und nicht immer von Erfolg gekrönt. Sie waren diejenigen, die in ihrem unvollkommenen Verständnis der Ainulindale, die Arda als Lebensraum für die Kinder Ilúvatars bereiteten. Die Valar verstanden weder die Natur der Elben, noch die der Menschen, und noch viel weniger ihren Zweck, da die Kinder im dritten Thema geschaffen worden waren, an dem die Ainur keinen Anteil hatten. Daher griffen die Valar so wenig wie möglich unmittelbar ein, sie versuchten vor allem den Mut, die Weisheit und die Tugend der Kinder - soweit möglich -zu stärken, damit diese ihr eigenes Schicksal alleine vollenden konnten. Außerdem waren die Valar auf vielen Gebieten Schiedsrichter, sie gaben Regeln vor und achteten auf deren Einhaltung.

<<< Zurück zur Übersicht